Das Auszeitmodell "Anker"

Seit 2023 arbeiten das SOS-Kinderdorf Harksheide und die Gemeinschaftsschule Ossenmoorpark zusammen im Auszeitangebot "Anker", das sich derzeit in den Räumen des Jugendzentrums "Atrium" im Schulgebäude des Schulzentrums Süd befindet.

Hierbei handelt es sich um einen binnendifferenzierte schulinterne temporäre Maßnahme von ca. 3- 12 Monaten Dauer, die bei Schulängsten, schleichendem Absentismus, erheblichem Förderbedarf in der emotional-sozialen Entwicklung oder psychosozialer Beeinträchtigung im Kontext möglicher bevorstehender durchlaufender Therapie einer Kleingruppe von 5-7 Schülerinnen und Schülern sozialpädagogische Hilfe und Betreuung anbietet, um die Schulfähigkeit von Jugendlichen zu erhalten bzw. wieder herzustellen. Ziel ist die Reintegration in die ursprüngliche Regelklasse.

Die Aufnahme der Jugendlichen erfolgt nach Vorstellung ihres Falles durch die Klassenleitungen auf einer Fallkonferenz zu Beginn jedes Monats, wobei nur Gäste mit einer Entwicklungsperspektive aufgenommen werden können. Wenn die Fallkonferenz die Aufnahme beschließt, erfolgt die Besprechung und Planung von Handlungszielen und Handlungsschritten. In Zwischengesprächen und in enger Zusammenarbeit mit den Klassenleitungen erfahren die Jugendlichen z.B. ein soziales Kompetenztraining, bearbeiten alltagspraktische Lerninhalte und in Absprache mit den Klassenlehrkräften auch Arbeitsmaterialien aus dem Fachunterricht.

Das Auszeitmodell "Sandbank"

In letzter Zeit ist es schwerer geworden, für eine ruhige und konzentrierte Arbeitsatmosphäre zu sorgen. Manche Schülerinnen und Schüler ertragen es nicht, relativ leise allein oder in Kleingruppen zu lernen oder die Anleitungen und methodischen Aufträge der Lehrkräfte umzusetzen.

Um alle Schülerinnen und Schüler, die lernen wollen, und alle Lehrkräfte, die sich auf lernende Schülerinnen und Schüler konzentrieren wollen, zu schützen, haben wir 2023 die Sandbank konzipiert als kurzfristig nutzbares, einfaches Cool-Down-Modell.

Wer den Unterricht durch störendes Verhalten für den Rest der Unterrichtsgruppe vereitelt, wird auf die "Sandbank" begleitet und erhält dort niedrigschwellige, leistbare Aufgaben in den Hauptfächern Deutsch, Mathematik und Englisch. Nach Stundenende dürfen die Sandbankbesucher wieder zurück in die Lerngruppe gehen und in der folgenden Stunde versuchen, zu lernen, ohne die Restgruppe davon abzuhalten.

Wer dies nicht schafft, auf der Sandbank nicht arbeitet oder in einer weiteren Stunde am selben Tag erneut stört, muss nach Hause gehen. (Die Eltern werden benachrichtigt, aber da die Schülerinnen und Schüler verkehrsfähig sind, können sie auch ohne diese erreicht zu haben nach Hause gehen). Das Verhalten der Schülerin oder des Schülers wird nicht negativ benotet, und auch nicht das Fehlen in den Folgestunden desselben Tages. Verpasste Unterrichtsinhalte müssen selbstständig zu Hause nachgearbeitet werden.

Da die Offene Ganztagsschule (OGS) zur Schule gehört, ist mit dem Nachhauseschicken auch der Besuch in der OGS und ggf. der Mensa beendet.

Dies wirkt zunächst hart, hilft aber sofort und entlastet die übrige Klasse. Auf Dauer möchten wir die störenden Schülerinnen und Schüler unterrichtsfähig machen. Dies erfordert eine auf das Lernen hin fokussierte Haltung nicht nur der Jugendlichen, sondern auch der Eltern, deren Aufgabe es auch dem Schulgesetz nach ist, die Unterrichtsfähigkeit ihrer Kinder zu gewährleisten.

Wir stehen im Dialog mit den Eltern spätestens nach dem dritten Mal, das eine Schülerin oder ein Schüler nach Hause geschickt wurde. Gemeinsam suchen wir nach Lösungen und beziehen hierbei auch das Kind ein.

Die Lernzeit jetzt in allen Klassenstufen

Die Lernzeit findet täglich von 11 bis 11:30 Uhr im Klassenraum statt. Sie ist an je einem Tag an die Fächer Mathematik, Deutsch und Englisch angebunden, während die beiden verbleibenden Tage von den Schülerinnen und Schülern selbstbestimmt genutzt werden, um Unterrichtsinhalte individuell zu vertiefen.

Für die Klassenstufen 5-6 wird zum Schuljahresbeginn der Lernzeitordner mit leicht zu verstehenden Übungen in drei Arbeitsniveaus gefüllt, die den drei Schulartniveaus entsprechen. Das Material wird getrennt nach Fach und Schweregrad eingeheftet. Für jedes Fach und jedes Schuljahr gibt es Ankreuztabellen, in denen die Schülerinnen und Schüler vermerken, wann sie welche Aufgabe bearbeitet haben, ob sie sie mit Hilfe des Lösungsorders kontrolliert und verbessert haben, wie sie mit der Aufgabe klargekommen sind und ob die Lehrkraft das Blatt am Ende kontrolliert hat.

Jede Lernzeit wird von einer Lehrkraft geleitet, die in der Klasse dieses Fach unterrichtet. Das gilt auch für die Klassenstufen 7-10. Auf diese Weise sorgen wir dafür, dass die Schülerinnen und Schüler optimal unterstützt werden und auch Überflieger angemessen gefordert werden.

In den höheren Klassen bereiten sich die Schülerinnen auf Vera8 und andere Prüfungen vor, wiederholen verpasste oder vergessene Inhalte oder stellen sich eigene Aufgaben.

Morgenstunde

Seit dem Schuljahr 2020/2021 führt jede Klasse in den ersten 30 Minuten eine Morgenstunde durch.

Unsere Arbeitsgruppe "Morgenstunde" der Schulentwicklungs-Ag hat hierfür ein verbindliches Konzept entwickelt, das für Kl. 5-6, 7-8 und 9-10 maßgeschneiderte Themen für die Wochentage vorsieht: Bitte hier klicken für das Morgenstunden-Konzept

Methodencurriculum für Kl. 5 und 6

Es gibt ein Methodencurriculum, das auf ihre Schulfächer abgestimmt ist. Dieses wird nicht in einem Extra-Unterricht vermittelt, sondern wir haben Leitfächer bestimmt, in deren Unterricht die jeweils neu einzuführende Methode an einem sinnvollen Beispiel eingeführt wird. Die anderen Fächer greifen dann auf dieses Methodenwissen zurück, sodass sich ein hermeneutischer Zirkel organisch ergibt. Auf diese Weise sparen wir Zeit und verdichten euren Lernfortschritt.

Natürlich gibt es auch Neuerungen, die allen Klassenstufen zugute kommen, wie z.B. die neuen abgestimmten Curricula (Jahresarbeitsplan der GO), die Aktionen in den Bereichen UNESCO, Schule ohne Rassismus, Fair Trade Schule usw. oder die schulübergreifenden Projekte mit unserem Partner Lise-Meitner-Gymnasium.

Projektunterricht

Wir beginnen in den sechsten Klassen mit dem wöchentlich einstündigen Projektunterricht, um unsere Klassen systematisch auf die Anforderungen der Projektprüfungen in den neuten Klassen heranzuführen. Damit nicht Unterrichtsthemen des Fächerkanons Stunden oder Inhalte für den Projektinhalt hergeben müssen, sind für die jeweils vier Projektthemen eines Schuljahres Themen vorgesehen, die sich aus dem Jahrescurriculum der jeweiligen Klassenstufe ergeben.

Beispiel für das erste Halbjahr in Kl. 6:

1. Quartal Thema "Kleinspiele im Sportunterricht", Methode: Lernplakat herstellen, Gruppenbildung, Vortrag in der Gruppe

2. Quartal Thema "Wikinger", Methode: Flyer erstellen mit Word oder Office, Gruppenbildung, Vortrag

Natürlich gibt es auch freie Projekte, die allen Klassenstufen zugute kommen und sich aus den neuen abgestimmten Curricula (Jahresarbeitsplänen der GO) ergeben, die Aktionen in den Bereichen UNESCO, Schule ohne Rassismus, Fair Trade Schule usw. oder die schulübergreifenden Projekte mit unserem Partner Lise-Meitner-Gymnasium.